Mittwoch, 20. Juli 2011

Ausbildungen für eine Tätigkeit im Bereich Interaktionsdesign

Kürzlich wurde ich darauf angesprochen, wo im Norden Deutschlands es denn geeignete Ausbildungen für den Bereich Interaktive Medien und Interaktionsdesign gäbe. Zu dieser Frage und zu meinem Artikel um neue Job-Profile passen zwei Veröffentlichungen, die sich mit der Aus- und Weiterbildung im Bereich (Interaktions)Design befassen:

WEAVE eDossier Ausbildung Interaction Designer 

PAGE Extra Ausbildung, Weiterbildung, Studium

Generell kann ich zur Frage nach Ausbildungsstätten sagen: ich kenne selbst nur wenige. Es kommt sehr darauf an, wo man seine Zukunft sieht und mit welchem Blick man an die Herausforderung Interaktionsdesign schaut. Steht das anmutige Design im Vordergrund sind die eher künstlerisch ausgerichteten Ausbildungen zum (Visual- oder Produkt-)Designer an einer Kunst-/Medienhochschule wohl das richtige; eine Anstellung in Agenturen danach lockt. Für die Konstruktion von digitalen Produkten werden wiederum eher mit Gebrauchstauglichkeit (engl. Usability) vertraute Informatiker herangezogen; sie arbeiten v.a. in der Softwareentwicklung. Geht es um die Evaluation von fertigen Produkten z.B. um deren  Ergonomie zu klären, trifft man auf viele Psychologen in der Branche; Normungsinstitute und große Industriefirmen sind mögliche Tätigkeitsfelder.

Welchen Weg man wählt hängt m.E. auch davon ab, mit wem man später arbeiten möchte, denn jede Berufsgruppe hat ihre eigene Sprache und einen eigenen Blickwinkel auf Herausforderungen (künstlerische Kreativität vs. praktische Ingineurkunst vs. methodes Vorgehen). Da ist es ziemlich natürlich, dass ein Team lieber jemanden aufnimmt, der seine Sprache und den spezifischen Blickwinkel versteht. Das können auch "Mehrsprachler" sein, die sich nicht nur in einer Disziplin auskennen. Multidisziplinarität kann ein Vorteil sein und ihr Wert wird meiner Erfahrung nach auch vielfach betont (meist aus der Entscheiderebene), allerdings hat sie es im Projektalltag manchmal verdammt schwer, weil die Sichtweisen (auf Arbeitsebene) sehr eingefahren sind, jeder Perspektivwechsel eine Anstrengung ist und die zusätzlich aufgebrachte Energie scheinbar verloren ist. Aber das ist ein anderes Thema..

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